Babesiose (Piroplasmose)

Erreger der Babesiose

  • Erreger: Der Erreger der Babesiose ist der Blutparasit Babesia canis, welcher die roten Blutkörperchen befällt. Dieser Parasit ist weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten und im mediterranen Raum verbreitet. Babesia canis wird durch verschiedenen Zeckenarten, in Mitteleuropa v.a. durch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und selten durch importierte und nur im Haus lebende braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen. Nach einer Saugdauer von 48-96h beginnt die Zecke den Parasiten auf den Wirt (Hund) zu übertragen.
  • Symptome: Der Parasit dringt in die roten Blutkörperchen ein und zerstört diese. Es kommt zu Fieber, Appetitlosigkeit, Blutarmut, Blutplättchenmangel, gelben Schleimhäute, „Cola-farbigem“ Urin (Hämoglobinurie).
  • Diagnose: Die Verdachtsdiagnose kann mit einer Blutuntersuchung erhärtete werden.
  • Therapie: Die Therapie beinhaltet ein Medikament, welches die Blutparasiten abtötet. Je nach Schweregrad der Symptome muss noch eine unterstützende Therapie eingeleitet werden. Bei schwerer Blutarmut kann eine Bluttransfusion notwendig sein.
  • Schutz: Es existiert eine Impfung, welche allerdings keinen kompletten Schutz bietet und zu starken Nebenwirkungen führen kann. Reist man in gefährdete  Gebiete, kann allenfalls auch eine Prophylaxe mit einem Medikament zum Abtöten der Parasiten gemacht werden.

gelbe Schleimhäute

gelbe Augen bei einem Hund

Borreliose

  • Erreger: Die Borreliose beim Hund ist eine Erkrankung, die hervorgerufen wird durch die Bakterien Borrelia burgdorferi. Die Übertragung von der Zecke auf den Hund beginnt nach einer Saugdauer von 36-72h. Gelangen die Borrelien in die Haut des Hundes, vermehren sie sich dort, wandern durch das umliegende Gewebe und befallen später oft das nächstgelegene Gelenk.
  • Symptome: Die Symptome der Borreliose könne vielfältig sein. Vor allem wechselnde Lahmheit, Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen usw. Die Krankheit verläuft schubweise. Es gibt auch Hunde, die keine klinischen Zeichen nach einer Infektion zeigen. 60% der Hunde in der Schweiz sind seropositiv (diese Hunde hatten Kontakt mit den genannten Bakterien)!
  • Diagnose: Die Diagnose Borreliose ist nicht immer einfach zu stellen, da es nicht einen eindeutigen Test für eine Erkrankung gibt.
  • Therapie: Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotikum.
  • Schutz: Es existiert eine Impfung, deren Wirkung jedoch umstritten ist.

Holzbock

Anaplasmose (canine granulozytäre Ehrlichiose, CGE)

  • Erreger: Die Anaplasmose wird  das Bakterium Anaplasma phagocytophilium verursacht, welches zu der Gruppe der Rickettsien gehört und auch in der Schweiz vorkommt. Die Rickettsien befallen Abwehrzellen im Blut (Weisse Blutkörperchen) sowie verschiedenen Gewebe. Die Anaplasmose ist eine akute fieberhafte Erkrankung, die durch die Zeckenart „Holzbock“ (Ixodes ricinus), übertragen wird. Der Zecke muss 4-24h saugen, bevor es zu einer Übertragung des Krankheitserregers kommt.
  • Symptome: Befallene Hunde zeigen Fieber, schlechten Allgemeinzustand, Schwäche, Appetitlosigkeit, ev. Gelenkentzündungen, Atemnot, vergrösserte Lymphknoten und zum Teil Ödeme (Schwellung des Gewebes aufgrund von Flüssigkeitsansammlung) der Gliedmassen.
  • Diagnose: Blutuntersuchungen könnten die Verdachtsdiagnose bestätigen.
  • Therapie: Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotikum.

Ehrlichiose

  • Erreger: Die Erreger der Ehrlichiose sind Ehrlichia spp., welche zu der Familie der Rickettsien (Bakterien) gehört und durch Zecken übertragen werden. Ehrlichia canis ist der häufigste Erreger und verursacht die schwerste klinische Erkrankung. Überträger ist die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Diese Zecke überlebt den Winter in der Schweiz im Freien nicht. Es gibt jedoch Populationen die sich in beheizten Räumen eingenistet haben (Zwinger, Hundeheime, Wohnungen usw.). Die Hundezecke ist heimisch in den Tropen, Subtropen und Mittelmeerraum und kann als „Reisesouvenir“ unbewusst nach Hause gebracht werden. Die Übertragung von Ehrlichen auf den Hund beginnen nach einer Saugdauer von 8-24h.
  • Symptome: Die Parasiten nisten sich in die Zellen des Abwehrsystems des Blutes ein (Monozyten) und führen zu einer Entzündung der Gefässe (Vaskultitis). Ehrlichia canis verursacht akute, subklinische und chronische Erkrankungsphasen. In der akuten Phase zeigen die Hunde klinisch Fieber, Augen- oder Nasenausfluss, Gewichtsverlust und schlechten Appetit. Es kann auch zu Atemnot und grossen Lymphkonten kommen. Durch die Entzündung der Blutgefässe und der tiefen Blutplättchenzahl kann es zu Blutungen kommen, die vor allem an den Schleimhäuten auffallend sind (gut sichtbar an nicht behaarten Stellen). In der subklinischen Phase ist der Hund unauffällig. Diese Phase kann sich über Jahre erstrecken. Nach der subklinischen Phase kommt es zur Heilung oder zur chronischen Phase, die unbehandelt oft zum Tod führt. Die chronische Phase kann viele klinische Erscheinungsbilder zeigen: Unter anderem Gewichtsverlust, blasse Schleimhäute, schmerzhaftes Abdomen, Nasenbluten, vergrösserte Lymphknoten, Leber und Milz, vermehrtes Trinken und Urinieren, Gelenkschmerzen usw.
  • Diagnose: Blutuntersuchungen können die Verdachtsdiagnose bestätigen.
  • Therapie: Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.

Braune Hundezecke (Foto: www.wikipedia.org)

Der wichtigste Schutz vor diesen  Krankheit ist eine gute Zeckenprophylaxe!